Antisemitismus-Skandal war erfunden

Der schreckliche Fall Ofarim

von Redaktion

VON GEORG ANASTASIADIS

Antisemitismus, ob von links, rechts oder von Muslimen, ist eine bittere Realität in Deutschland. Das galt schon lange vor der Tötungsorgie der Hamas gegen unschuldige Menschen in Israel, aber seither noch viel mehr. Wie früher wird bei martialischen Aufmärschen in unseren Städten Juden wieder mit Vernichtung gedroht. Man muss Judenhass wahrlich nicht herbei-erfinden. Der Sänger Gil Ofarim hat es, wie er nun vor Gericht gestand, dennoch getan, indem er einen unbescholtenen Hotelmitarbeiter aus einer schlechten Laune heraus fälschlich bezichtigte, dieser habe ihn zum Abnehmen seiner Halskette mit dem Davidstern aufgefordert. Was folgte, war ein juristisches Spektakel, das man getrost den Prozess des Jahres nennen darf.

Der Schaden, den Ofarim mit seiner beleidigten Eitelkeit verursacht hat, ist kaum zu ermessen: für ihn selbst. Für den armen Hotelmitarbeiter, dessen Existenz er zeitweilig zu zerstören drohte. Aber auch für die Sache der wenigen noch in Deutschland lebenden Juden insgesamt. Sie leben in berechtigter Angst und brauchen die Wärme und Solidarität der Gesellschaft – und keine erfundenen Lügengeschichten, mit denen sich ein Wichtigtuer aus ihrer Mitte selbst zum Opfer stilisieren will. Dank Internet-Dreckschleudern wie Instagram, TikTok & Co. und der Dummheit unserer Zeit haben auch mittelmäßig bekannte Sternchen heute kein Problem, ihre Bühnen zu finden.

Erst in letzter Minute und in aussichtsloser Lage fand Ofarim den Mut zur Wahrheit. Immerhin die Ehre seines Opfers hat er damit wiederhergestellt, mehr, als es ein umkämpftes Urteil hätte tun können.

Georg.Anastasiadis@ovb.net

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