Putins neue Stärke

Weltretter Wladimir

von Redaktion

VON KLAUS RIMPEL

Vergessen ist der um seine Macht – und sein Leben – bangende Wladimir Putin, der sich plötzlich mit einem Putsch seines Söldner-Führers Prigoschin konfrontiert sah: Der russische Präsident präsentiert sich wieder vor Kraft strotzend. Seine Rede vor dem „Weltkonzil des russischen Volkes“ war Putins erste Bewerbung für die Präsidentenwahl im März. Offiziell hat der 71-Jährige seine Kandidatur noch gar nicht verkündet, aber mit seinen Auftritten beim virtuellen G20-Gipfel und jetzt beim russisch-orthodoxen Weltkonzil macht er klar, warum niemand anders als er, Wladimir Wladimirowitsch, zum Führer seines Reichs taugt: Russland sei „stärker geworden“, habe seine „Souveränität als Weltmacht“ zurückerlangt.

Vergessen die Behauptungen, er müsse Kiew von einer Nazi-Herrschaft befreien. Das hat trotz aller Propaganda kaum ein Russe geglaubt. Putin gibt längst zu, dass es beim Angriff auf die Ukraine darum geht, die alte Sowjet-Herrlichkeit wiederherzustellen. Die Wirtschaft ist auf Kriegsökonomie umgestellt, dank der Propaganda sehen sich die Russen im Dauer-Kriegszustand mit dem Westen. Der Kreml-Herr zeigt offen, dass sein Machtanspruch weit über die Ukraine hinausgeht. Alle Ex-Sowjetrepubliken müssen zittern. Die Welt muss zittern. Wer glaubt, man müsse Putin nur den Donbass schenken, dann herrsche wieder Frieden, sollte das bedenken.

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