München – Gerade sieht alles nach einem Duell der Altbekannten aus. Donald Trump gegen Joe Biden – die US-Wahl 2024. Schon seit Längerem gibt es aber Kritik daran, dass Biden trotz seines hohen Alters von 81 Jahren eine zweite Amtszeit als US-Präsident anstrebt. Sein republikanischer Kontrahent Trump ist mit 77 Jahren allerdings nicht viel jünger.
Jetzt offenbart Biden seine Beweggründe für eine wahrscheinlich erneute Kandidatur: Donald Trump. „Wenn Trump nicht antreten würde, bin ich mir nicht sicher, ob ich antreten würde“, erklärt Biden am Dienstag in Boston. Aber man dürfe den ehemaligen US-Präsidenten Trump nicht gewinnen lassen. Heißt das im Umkehrschluss: Wenn Trump nicht Präsidentschaftskandidat wird, zieht sich Biden zurück?
Klar ist: Zuletzt waren die Warnungen vor einer erneuten Präsidentschaft Trumps wieder besonders laut. Die Republikanerin und Trump-Kritikerin Liz Cheney warnte davor, dass die USA in eine „Diktatur zu schlafwandeln“ drohten. Trump selbst irritierte in einer Fox-Sendung mit Aussagen über sich als Präsidenten. Er werde nicht wie ein Diktator regieren – „außer an Tag eins“. An seinem ersten Amtstag will er die Landesgrenze dichtmachen.
Wohl um solche Szenarien zu verhindern, wirft Biden vermutlich erneut seinen Hut in den Ring – aber eben auch aus Mangel an Alternativen. Denn einen innerparteilichen Gegner hat er bislang nicht wirklich. Als Kandidatin bewerben will sich bis jetzt die Buchautorin Marianne Williamson (71), deren Chancen aber als aussichtslos gelten. Ebenso wie die des demokratischen Bewerbers Dean Phillips (54). Noch bis Sommer 2024 haben die Demokraten ebenso wie die Republikaner Zeit, sich zu sortieren. Dann stehen die Parteitage an und dort werden die Präsidentschaftskandidaten offiziell gekürt. LEONIE HUDELMAIER