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Putins Isolation ist gescheitert

von Redaktion

VON KLAUS RIMPEL

Es läuft gut für Wladimir Putin, nicht nur, weil es für die Ukraine schlecht läuft. Während Kiew um die US-Hilfe zittern muss, empfängt Putin einen Verbündeten, auf den er sich verlassen kann: Irans Präsidenten Ebrahim Raisi. Das Bündnis zwischen Moskau und Teheran kann man ohne Übertreibung mit George W. Bushs Worten als „Achse des Bösen“ beschreiben. Putin wie Raisi hatten Probleme mit Oppositionskräften, die von ihren Unterdrückungs-Regimes die Nase voll hatten. Aber Putin wie Raisi schafften es, mit brutaler Gewalt die Kräfte, die ihnen gefährlich werden könnten, weitgehend zu zerschlagen. Doch aus westlicher Sicht viel bedrohlicher als dieses Treffen der beiden Massenmörder ist, dass Putin inzwischen auch in Staaten wieder gern gesehener Gast ist, die eigentlich den USA nahestehen.

So begrüßte der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate Putin als „lieben Freund“ in Abu Dhabi. Und auch den saudischen Kronprinzen Bin Salman stört es nicht, dass es einen internationalen Haftbefehl gegen seinen russischen Staatsgast gibt: Dass Putin anders als der Westen nicht daran herummäkelt, wenn der Saudi-Prinz missliebige Journalisten zersägen lässt, hat die Bande zwischen Riad und Moskau gefestigt. Der Plan, Putin international zu isolieren, muss als gescheitert angesehen werden. Immerhin: Wenn angesichts der festgefahrenen militärischen Lage Kiew eine Verhandlungslösung mit Moskau suchen muss, könnten Staaten wie die Emirate eine Vermittler-Rolle spielen – wie jetzt schon bei der Hamas.

Klaus.Rimpel@ovb.net

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