Kingstown – Die Präsidenten von Venezuela und Guyana, Nicolás Maduro und Irfaan Ali, kommen am Donnerstag zu einem Gipfel über ihren Grenzstreit zusammen. Das Treffen werde im Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen stattfinden, teilte der dortige Regierungschef Ralph Gonsalves mit. Caracas beansprucht die ölreiche Region Essequibo, die seit mehr als einem Jahrhundert zu Guyana gehört, für sich.
Auch Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva nehme an dem Treffen teil, erklärte Gonsalves in seiner Eigenschaft als Präsident der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac). Es sei dringend nötig, „den Konflikt zu deeskalieren und einen angemessenen Dialog aufzunehmen“, sagte Gonsalves.
Streitpunkt ist die Region Essequibo, die rund zwei Drittel des guyanischen Staatsgebietes ausmacht. Venezuelas Ansprüche wurden befeuert, seit 2015 vor der Küste immense Ölvorkommen entdeckt wurden, dank derer Guyanas Wirtschaft boomt. Im Oktober wurde ein weiterer bedeutender Fund gemacht, der die Reserven Guyanas auf mindestens zehn Milliarden Barrel steigert – mehr als die des ölreichen Kuwait oder der Vereinigten Arabischen Emirate.