Kiew – Beim bisher folgenreichsten russischen Raketenangriff in diesem Jahr auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben von Rettungskräften 53 Menschen verletzt worden. 20 Verletzte, darunter zwei Kinder, würden im Krankenhaus behandelt, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Die anderen Verletzten seien ambulant versorgt worden. Zwar wurden die Raketen laut Flugabwehr abgeschossen, allerdings trafen herabfallende Trümmer in der Millionenstadt Gebäude, es kam zu schweren Schäden und Bränden. Auch in Odessa gab es Verletzte durch Drohnenangriffe.
Für Kiew war es der folgenschwerste Angriff seit über einem Jahr. Damals waren am 10. Oktober 2022 fünf Menschen getötet worden, am 17. Oktober vier Menschen.
„Russland hat einmal mehr bewiesen, dass es ein verabscheuungswürdiges Land ist, das nachts Raketen abfeuert und versucht, Wohngebiete, Kindergärten und die Energieversorgung mitten im Winter zu treffen“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er kündigte im Sozialen Netzwerk X eine weitere Verstärkung der Flugabwehr an. Er habe gerade erst mit US-Präsident Joe Biden über eine Aufstockung der Flugabwehr gesprochen.
Im Ringen um neue Finanzmittel vor dem nahenden Winter blieb der ukrainische Präsident Selenskyj bei einem Besuch in Washington weitgehend erfolglos. Auf seiner nächsten Station in Oslo lief es dagegen besser. Das skandinavische Land unterstützt die Ukraine mit weiteren drei Milliarden Kronen (rund 250 Millionen Euro), wie die norwegische Regierung mitteilte. Das Geld ist demnach dafür gedacht, die zivile Infrastruktur im Winter aufrechtzuerhalten.