Krieg in der Ukraine

Putins Absage an Friedensgespräche

von Redaktion

VON KLAUS RIMPEL

All die deutschen Putin-Versteher, die glauben, man müsse Russland nur die Krim und die Ost-Ukraine schenken, dann herrsche endlich Frieden, hat nun der Kreml-Herr höchstpersönlich eines Besseren belehrt: In seiner alljährlichen Propaganda-Show erklärte der Präsident klipp und klar, dass sich nichts an seinen ursprünglichen Kriegszielen geändert hat: Entnazifizierung und Entmilitarisierung der Ukraine – sprich: die totale Kapitulation Kiews, die Absetzung der demokratisch gewählten Regierung, die Unterwerfung der ganzen Ukraine unter das Joch Moskaus.

Und Putin erklärt auch ganz offen, warum er vom Sieg seiner Armee überzeugt ist: Während sein Russland auf Kriegsproduktion umgestellt hat, also die Produktion von Panzern und Munition Vorrang hat vor Autos oder Kochtöpfen, werde der ukrainischen Rüstung die Luft ausgehen. Denn der Westen (was er nicht ausspricht: dank seines wohl erpressbaren Freundes Donald Trump) werde bald seine Unterstützung für Kiew beenden.

Im vergangenen Jahr hat Putin seine große Pressekonferenz und seine Bürgersprechstunde abgesagt, was damals als Eingeständnis gewertet wurde, wie schlecht der Ukraine-Krieg für ihn läuft. Heute, kurz vor seiner nächsten Präsidenten-Wahlfarce, präsentiert sich Putin selbstbewusst wie lange nicht. Aber verhandlungsbereit wird Putin nur sein, wenn er militärisch unter Druck gerät. Bei diesem Despoten kann allein Härte Frieden bringen.

Klaus.Rimpel@ovb.net

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