Frankfurt/Main – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem unangekündigten Besuch in Deutschland das Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte in Wiesbaden besucht. „Einmal mehr habe ich mich von der exzellenten Qualität der US-Militärhilfe für die Ukraine überzeugen können“, schrieb er bei X. „Wir brauchen sie dringend für den Sieg!“ Er schloss die Erwartung an, dass der US-Kongress bald beschließen werde, die Hilfe fortzusetzen. Auf einer mehrtägigen Reise hatte Selenskyj zuvor auch Washington besucht, wo Hilfen im Streit zwischen Republikanern und Demokraten festhängen.
Am Donnerstag landete Selenskyjs Flugzeug in Frankfurt, von wo er – begleitet von einer Polizeieskorte – in die Clay-Kaserne nach Wiesbaden-Erbenheim gefahren wurde. Nach Angaben der US-Streitkräfte traf sich der Präsident mit General Christopher Cavoli, dem Obersten Alliierten Befehlshaber in Europa.
Die beiden hätten über die andauernde Unterstützung der USA für die Ukraine gesprochen. Auch um die laufenden Bemühungen bei der Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte sei es gegangen, hieß es. Selenskyj habe sich zudem mit Vertretern der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine getroffen. Selenskyj war am Dienstag in der US-Hauptstadt Washington mit US-Präsident Joe Biden und Mitgliedern des Kongresses zusammenkommen, um weitere Unterstützung sein Land zu erbitten.
Nach dem Besuch in Wiesbaden flog Selenskyj wieder vom Frankfurter Flughafen ab, wie ein Sprecher der dortigen Bundespolizei am frühen Abend bestätigte. Das neue Flugziel wurde nicht bekannt gegeben.