Förderung für E-Autos

Das Porzellan ist schon zerschlagen

von Redaktion

VON ANDREAS HÖSS

Bei den Autohändlern laufen die Telefone heiß. Nach dem Sofort-Stopp der E-Auto-Förderung wollen tausende Autokäufer wissen, ob die Finanzierung für ihren längst bestellten Wagen weiter steht, obwohl der Staat seinen Anteil schuldig bleibt. Pech gehabt, könnte man nun sagen. Der Fiskus muss weder Besserverdienern einen Zuschuss zum Neuwagen schenken, noch soll er Autobauern die Gewinne subventionieren. So gesehen war es grundsätzlich verständlich, die Förderung zu streichen.

Dennoch ist der Sofort-Stopp ein katastrophaler Fehler. Er bestätigt das, was ohnehin viele meinen: Dass auf die Politik kein Verlass mehr ist. Über Nacht kassiert die zerstrittene Bundesregierung Versprechen, ändert Rahmenbedingungen und schürt damit den Vertrauensverlust. Das hemmt die Wirtschaft und auch Verbraucher. Angesichts des dauernden Hin und Her – siehe Heizgesetze – kapitulieren sie und sehen künftig wohl auch zugesagte Förderungen nicht mehr als garantiert.

Selbst, falls das Geld für E-Autos in einer weiteren Wende am Ende doch noch länger fließen sollte: Das Porzellan ist bereits zerschlagen. Profitieren werden von der Hauruck-Aktion deshalb nur die ewigen Fundamentalkritiker – und der Stellantis-Konzern von Peugeot, Fiat und Opel. Dass er den Förderausfall ohne Zögern mit einem eigenen Rabatt auf seine E-Autos kompensiert, ist eine geniale Marketing-Aktion der Franzosen.

Andreas.Hoess@ovb.net

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