Hamas-Streit um Verhandlungen

Erste Hoffnung für Frieden

von Redaktion

VON KLAUS RIMPEL

Bei all den Forderungen an Israel, die Kämpfe im Gazastreifen zu beenden, wird eines vernachlässigt: Die Hamas hätte es in der Hand, das Blutvergießen sofort zu stoppen! Mit einer Kapitulation könnte die islamistische Terror-Armee das Leid der palästinensischen Zivilisten beenden. Doch für den Drahtzieher der grausamen Massaker des 7. Oktober Jihia Sinwar zählen die Leben der Palästinenser genauso wenig wie die der Juden.

Die Hamas ist keine straff von einem Führer kontrollierte Organisation, sondern in autonom agierende Gruppen strukturiert. Es gibt im Gazastreifen fünf dieser autonomen Zellen, drei hat die israelische Armee weitgehend ausgeschaltet, zwei kämpfen noch: Die in Chan Junis, wo Sinwar die Fäden in der Hand hält. Und die in Rafah an der Grenze zu Ägypten. Die Hamas ist zudem in einen militärischen und einen politischen Arm geteilt, der im Exil in Katar sitzt.

Dieser politische Arm scheint jetzt zu einer Verhandlungslösung bereit. Ein Ende der Kämpfe wird aber erst möglich sein, wenn Sinwar besiegt ist. Doch auch dann werden es schwierige Gespräche zwischen Extremisten, die Israel auslöschen wollen, mit einer israelischen Regierung, die die Hamas auslöschen will. Und trotzdem: Diese Gesprächsbereitschaft der Hamas-Führung in Katar ist der erste Hoffnungsfunken für Frieden in Gaza.

Klaus.Rimpel@ovb.net

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