E-Rezept wird Standard

Ärger und große Chancen

von Redaktion

VON SEBASTIAN HORSCH

Im neuen Jahr wird das elektronische Rezept zum Standard in den Arztpraxen. Und, machen wir uns nichts vor: Das wird auch Ärger geben. Dass die Ausstellung von täglich 1,5 Millionen Rezepten durch Praxen mit unterschiedlichen Systemen sich völlig reibungslos auf den elektronischen Weg verlagern ließe, würde angesichts der Geschichte der Digitalisierung unseres Gesundheitswesens an ein Wunder grenzen. Trotzdem: Dass es nun nach zwei Jahrzehnten endlich so weit ist, ist ein Erfolg.

Die Zeiten des Rätselratens über unleserliche Ärztenotizen enden also. Doch die Möglichkeiten, die das E-Rezept bietet, gehen weit darüber hinaus. Wird zum Beispiel ein Rollstuhl verschrieben, soll einmal innerhalb von Minuten die Genehmigung der Kasse eingeholt werden können und dem Patienten auch gleich angezeigt werden, wo er das Hilfsmittel abholen kann. Zukunftsmusik – noch. Auch im Ausland soll man dann Rezepte vom Hausarzt einlösen können, zum Beispiel im Urlaub.

Um die Vorzüge digitaler Möglichkeiten aber wirklich nutzen zu können, muss schon in rund einem Jahr auch der nächste Schritt gelingen – die elektronische Patientenakte für (fast) alle, in der die Daten der Versicherten zu wertvollen Informationen für Ärzte werden. Dann steht das Land erneut vor der Frage. Funktioniert‘s?

Sebastian.Horsch@ovb.net

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