Krisen können auch Kraftquellen sein

Auf ein glückliches Jahr 2024 – trotz allem!

von Redaktion

VON GEORG ANASTASIADIS

Neues Jahr – neues Glück? Wenn die Menschen an diesem Sonntagabend die letzten Sekunden des alten Jahres herunterzählen, mit der Familie, mit Freunden oder allein, mischt sich bei vielen in die Neugier und die Vorfreude auf das Neue auch ein mulmiges Gefühl. Mehr als in den Jahren zuvor umwölken politische Krisen das private Streben nach Glück: An der Schwelle zum Jahr 2024 toben um uns herum Kriege, die Wirtschaft lahmt und die Regierung streitet. Doch das ist nur die eine Seite. Die andere: Krisen sind Kraftquellen für Demokratien. Gesellschaften, die in guten Zeiten zum behäbigen Weiter so neigen, finden in schlechten den Mut zu notwendigen Veränderungen. Ein gutes Beispiel ist das Schröder-Deutschland des Jahres 2003. Oder Griechenland, das sich in der Eurokrise neu erfunden hat und seit zwei Jahren alle Wachstumsstatistiken anführt.

Man muss kein unverbesserlicher Optimist sein, um für das an sich zweifelnde Deutschland dasselbe zu erhoffen. Denn es ist ein Riese, wenn auch ein derzeit noch gefesselter: Die Innovationskraft des Mittelstands ist weltweit unübertroffen, und überall versuchen Länder mit mehr oder minder großem Erfolg, unser duales Ausbildungssystem zu kopieren. Die Bürger sind gebildet, tolerant und ihrer großen Mehrheit mitfühlend. Doch muss der Staat ihren Ehrgeiz und ihre Leistungsbereitschaft endlich neu wecken, statt immer mehr von ihnen zu seinen Kostgängern zu machen, weil es ja Wählerstimmen bringt.

2023 war für die zunächst ungläubigen Deutschen das Jahr, sich ihre in den Merkeljahren zahlreicher gewordenen schlechten Angewohnheiten und Schwächen einzugestehen – 2024 muss das Jahr des Aufbruchs und der Veränderung werden. Viele von uns starten mit guten Vorsätzen. Wenigstens einen sollten auch die streitbaren Ampelkoalitionäre und ihr erklärfauler Kanzler haben: Es besser zu machen als 2023 – oder, falls das nicht klappt, zügig Platz zu machen für andere.

Georg.Anastasiadis@ovb.net

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