Merkel nicht bei Schäuble-Trauerfeier

von Redaktion

Altkanzlerin kommt aber zum Staatsakt, Macron soll Rede halten

Offenburg – Bei der heutigen Beerdigung von Wolfgang Schäuble wird eine prominente Weggefährtin fehlen: Angela Merkel. Die Altkanzlerin werde nicht zur Trauerfeier in Offenburg kommen, teilte eine Sprecherin ihres Büros mit. Sie nehme aber am Staatsakt am 22. Januar teil. Damit wolle Merkel „ihre Würdigung für ihn [Schäuble] in besonderer Weise unterstreichen“. In Gedanken begleite sie die Familie des Verstorbenen aber auch bei der Trauerfeier.

Schäuble, über Jahrzehnte eine der prägenden Gestalten der Bundesrepublik, war am zweiten Weihnachtsfeiertag mit 81 Jahren verstorben. Er war unter anderem jahrelang Minister unter Merkel. Die Altkanzlerin würdigte Schäuble nach dessen Tod als ihren „politischen Lehrmeister“. Ihre politische Verbindung war aber auch von Meinungsverschiedenheiten geprägt, etwa in der Flüchtlingskrise oder im Verhältnis zum heutigen CDU-Chef Friedrich Merz.

Letzterer wird heute bei der Trauerfeier für seinen politischen Förderer und Freund eine Rede halten. Ob das einer der Gründe für Merkels Fernbleiben ist, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen.

Die Trauerfeier findet am Vormittag in der evangelischen Stadtkirche statt und wird im Fernsehen übertragen (Näheres dazu auf unserer Medien-Seite). Im Anschluss soll es ein „großes militärisches Ehrengeleit“ für Schäuble geben. In einem öffentlichen Trauerzug wird der Sarg dann zum Waldfriedhof gebracht und dort beigesetzt.

Der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angeordnete Staatsakt wird im Plenarsaal des Bundestages stattfinden. Neben Merkel wird auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teilnehmen, wie der Élysée-Palast bestätigte. Ob er auch eine Rede hält, ist unklar. mmä

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