Bewegender Abschied von Wolfgang Schäuble

von Redaktion

„Papa, Du warst ein Gesamtkunstwerk“: Ehemaliger Bundestagspräsident feierlich beigesetzt

Offenburg – Respekt, Bewunderung und viele Emotionen: Bei einer bewegenden Trauerfeier haben Spitzenpolitiker und Angehörige vom gestorbenen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble Abschied genommen. „Was für eine Lebensleistung. Was für ein politisches Leben“, sagte der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz am Freitag vor mehreren hundert Gästen in der evangelischen Stadtkirche in Schäubles Heimatstadt Offenburg. „Er dachte die Dinge durch und dachte sie vom Ende her“, sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Schäuble habe auch hart sein können, gleichzeitig aber Kompromisse gemacht, die er nicht als Schwäche angesehen habe.

Schäubles Tochter Christine Strobl gab persönliche Einblicke in das Leben des bekannten Politikers. Ihr Vater habe viele gesundheitliche Probleme gehabt, die nie in der Öffentlichkeit bekannt geworden seien. Er habe alle mit unglaublicher Kraftanstrengung gemeistert. „Papa, Du warst ein Gesamtkunstwerk“, sagte die ARD-Programmdirektorin. Sie erinnerte an den starken Durchhaltewillen ihres Vaters und an das Attentat 1990, infolgedessen Schäuble auf einen Rollstuhl angewiesen war.

Soldaten des Bundeswehr-Wachbataillons nahmen nach dem Gottesdienst in einer Ehrenformation Aufstellung. Das Heeresmusikkorps Koblenz spielte mehrere Musikstücke, darunter die Nationalhymne. Am 22. Januar folgt ein Trauerstaatsakt im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes.

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