Nur noch E-Autos aus München

Der nächste Schritt in die Zukunft

von Redaktion

VON ANDREAS HÖSS

Diesel-Stinker, V8-Spinner, Elektro-Ideologen: Auch in Auto-Diskussionen gibt es oft nur noch schwarz oder weiß. Dass BMW sein Münchner Stammwerk nun zur reinen Fabrik für E-Autos umbaut, lädt deshalb dazu ein, den Schritt zu überhöhen: wahlweise als fatale Sackgasse oder als späte Erleuchtung. Beides ist Blödsinn.

Eine Sackgasse ist das Verbrenner-Aus im Münchner Werk sicher nicht. Diesel und Benziner baut BMW ja weiter – nur eben in Fabriken wie Dingolfing oder Spartanburg, wohl aber mit sinkendem Anteil. So bleibt man für alle Eventualitäten gerüstet. Auch eine späte Erleuchtung ist Quatsch. BMW hält zwar die Technologieoffenheit hoch, war mit dem i3 allerdings gerade deshalb schon 2013 ein E-Autopionier. Die Kunden wollten das E-Fahrzeug damals nur noch nicht. Das ist nun anders. Der Markt für E-Autos wächst rasant, ohne sie wird man als globaler Autobauer definitiv nicht überleben.

Die Entscheidung sollte man deshalb nüchtern als das sehen, was sie ist: den nächsten Schritt in die Zukunft. Und die wird elektrisch(er). Der Meister des Reihensechsers hat das erkannt und verharrt nicht in bräsiger Nostalgie. Er erfindet sich neu und schreibt Altes dennoch nicht vorschnell ab. Bisher ist diese Strategie nicht nur wirtschaftlich erfolgreich: Die Münchner haben damit viele Konkurrenten bei der Elektrifizierung abgehängt.

redaktion@ovb.net

Artikel 8 von 11