Washington – Ein Überraschungsauftritt von US-Präsidentensohn Hunter Biden im Repräsentantenhaus hat für große Empörung unter Republikanern gesorgt. Der 53-Jährige tauchte gestern ohne Ankündigung während der Eingangsstatements in einer öffentlichen Sitzung des Kontrollausschusses auf – und nahm gemeinsam mit seinem Anwalt in der ersten Reihe Platz. Das Gremium will ihn wegen Missachtung des Kongresses belangen, weil er sich einer Vorladung zu einer Anhörung hinter verschlossenen Türen zu Amtsenthebungsermittlungen gegen seinen Vater widersetzt hatte.
Sein Auftritt sorgte für chaotische Szenen. Mehrere Republikaner fühlten sich provoziert, zwei Abgeordnete beschimpften ihn als feige. Der Ausschussvorsitzende hatte zeitweise Mühe, die Ordnung wiederherzustellen.
Hunter Biden, der sich unter anderem wegen möglicher Steuerdelikte vor Gericht verantworten muss, hatte sich geweigert, hinter verschlossenen Türen vor dem Ausschuss auszusagen, bot aber an, in einer öffentlichen Anhörung auszusagen. Er argumentierte, das in geschütztem Raum Gesagte könnte von den Republikanern selektiv widergegeben werden.