Kampf um den AfD-Vorsitz

von Redaktion

Oberbayer Winhart tritt gegen Amtsinhaber Protschka an

München – Konkurrenz für Bayerns AfD-Chef Stephan Protschka: Beim Parteitag am Wochenende in Greding wird sich auch der oberbayerische Landtagsabgeordnete Andreas Winhart um den Posten bewerben. „Ich bin mit den Kollegen übereingekommen, am Samstag als Landesvorsitzender der AfD Bayern zu kandidieren“, sagte der 41-Jährige unserer Zeitung. Wahrscheinlich ist, dass es noch weitere Kandidaten geben wird.

Auch Protschka sagte auf Anfrage, er stelle sich erneut zur Wahl. Die Kritik an seiner Amtsführung wird allerdings lauter, vornehmlich aus dem vergleichsweise gemäßigten Lager der Partei.

Das macht der jetzigen Führung schwere Vorwürfe. „In den vergangenen zwei Jahren sind zahlreiche Probleme aufgelaufen, die durch den aktuellen Landesvorstand nur unzureichend angegangen wurden bzw. sogar durch ihn verursacht wurden“, heißt es in einem Antrag, der den Aufbau „funktionierender Parteistrukturen“ fordert. Unterzeichnet haben ihn unter anderen mehrere Mandatsträger, darunter auch Winhart.

Die Unterzeichner klagen vor allem über eine schlechte Organisation des Landtags- und Bezirkstagswahlkampfs. Im Antrag ist von „Chaos“ und einem „Versagen des Landesvorstands“ die Rede. Er sei „mit seinen Aufgaben völlig überfordert“ gewesen.

Der aktuelle Vorstand ist, wie auch die Landtagsfraktion, vom extrem rechten Flügel der Partei dominiert. Wer gewählt wird, hängt maßgeblich davon ab, welches der Lager die meisten Anhänger zum Parteitag mobilisieren kann. Ob Winhart Chancen hat, ist daher ungewiss. Erfahrungsgemäß stellen sich zudem auch spontan Bewerber zur Wahl. Es dürfte nicht bei einem Duell bleiben.  mmä

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