Der Elektroauto-Hersteller Tesla muss die Produktion in Grünheide bei Berlin wegen der Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen im Roten Meer auf Schiffe für rund zwei Wochen weitgehend stoppen. Da sich die Transportwege verschieben, ist eine Lücke in den Lieferketten entstanden, wie Tesla mitteilte.
„Aufgrund fehlender Bauteile sind wir daher im Zeitraum zwischen dem 29. Januar und 11. Februar dazu gezwungen, die Fahrzeugfertigung in der Gigafactory Berlin-Brandenburg mit Ausnahme einiger weniger Teilbereiche ruhen zu lassen“, erklärte das Unternehmen. Vom 12. Februar an werde die Produktion wieder voll aufgenommen. Bei den fehlenden Bauteilen handele es sich um „Überseekomponenten“.
Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges greifen die Huthi-Rebellen im Jemen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Bisher gab es 27 Angriffe auf internationale Handelsschiffe. Große Reedereien meiden die wichtige Handelsroute zunehmend. Nach US-Angaben nahmen mehr als 2000 Schiffe einen Umweg über das Kap der Guten Hoffnung. Die Attacken im Roten Meer könnten generell die Konjunktur bremsen, da über den Weg auch Öltransporte laufen.
„Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Roten Meer und die damit verbundenen Verschiebungen der Transportrouten zwischen Europa und Asien über das Kap der Guten Hoffnung wirken sich auch auf die Produktion in Grünheide aus“, teilte Tesla mit, das dort seit 2022 E-Autos baut. Dort arbeiten rund 11 500 Beschäftigte. Tesla will die Produktion in Grünheide von angepeilten 500 000 Autos im Jahr mit dem Ausbau auf eine Million im Jahr verdoppeln. Derzeit baut das Unternehmen gut 250 000 Fahrzeuge jährlich.