Die Vorwahlen beginnen

Nur Haley kann Trump verhindern

von Redaktion

VON FRIEDEMANN DIEDERICHS

Die heute in Iowa beginnende Präsidentschafts-Vorwahlrunde wird von zwei Fragen dominiert: Ist Trump überhaupt noch zu stoppen? Und sollte er von den Gerichten vom Wahlzettel aufgrund seines Verhaltens vor und während der Kongress-Erstürmung eliminiert werden?

Beginnen wir mit der Antwort auf die zweite Frage: Selbst ein Kandidat mit so schweren charakterlichen Defiziten verdient es, sich zur Abstimmung stellen zu können. Es gilt die Unschuldsvermutung: Trump ist bisher wegen der Revolte seiner Anhänger nicht verurteilt worden. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom, ein Demokrat, weigert sich deshalb, Trump von den Stimmzetteln streichen zu lassen. Er sagt, was die Sache im Kern trifft: „Trump ist eine Bedrohung unserer Freiheiten und unserer Demokratie. Aber in Kalifornien besiegen wir Kandidaten, die wir nicht mögen, in der Wahlkabine.“

Womit man bei Frage Nummer eins wäre: Laut Umfragen wird Trump in Iowa klar gewinnen. Doch schon in New Hampshire könnte sich die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley als ernsthafte Alternative etablieren – auch weil Trump angesichts seiner juristischen Probleme kaum Zeit für Wahlkampf bleibt. Haley hat in TV-Debatten überzeugt und wäre eine gute Kandidatin für die Republikaner, die es Frauen bislang schwer machen. Mit einem Sieg bei den Vorwahlen würde sie dem Land unschätzbare Dienste leisten. Denn Trump hat die Nation tief gespalten. Er verachtet die Justiz und bedroht damit auch die Demokratie. Gegnern droht er mit „Vergeltung“. Ein schlechteres Vorbild lässt sich nicht finden.

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