Berlin – Der Mitgliederschwund bei der SPD hat sich im zweiten Regierungsjahr von Bundeskanzler Olaf Scholz weiter beschleunigt. Ende 2023 gehörten der größten Regierungspartei 365 190 Mitglieder an und damit 14 671 weniger als ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Rückgang von 3,9 Prozent. 2022 hatte die SPD 13 866 Mitglieder verloren, 2021 waren es 10 578 gewesen.
Der Wahlsieg 2021 hat den Schwund bei der SPD also weder stoppen noch bremsen können. Das Gegenteil ist der Fall: In den ersten beiden Ampel-Jahren hat die SPD zusammen mehr als 28 000 Mitglieder verloren. Zum Vergleich: In den vier Jahren zwischen 2018 und 2021, in denen die SPD Juniorpartner in der GroKo war, schrumpfte die SPD um knapp 50 000 Mitglieder.
Auch die FDP hat erstmals seit Jahren wieder deutlich Mitglieder verloren. Ihre Zahl lag nach Angaben einer Sprecherin zum Jahresende 2023 noch bei 71 820. Das waren 4280 weniger als vor einem Jahr, als die FDP die Mitgliederzahl mit rund 76 100 angegeben hatte. Zwar bedeutete auch diese Zahl bereits ein Minus zum Vorjahr, jedoch fiel dieses mit rund 900 Mitgliedern noch relativ klein aus. Zuvor hatten die Liberalen mehrere Jahre lang einen Mitgliederzuwachs erfahren.
Bei den Grünen liegen noch keine abschließenden Zahlen für 2023 vor. Der bayerische Landesverband hatte zuletzt jedoch mitgeteilt, dass die Mitgliederzahl mit 20 150 erstmals in seiner Geschichte die 20 000er-Marke überschritten hat. 2023 seien 1745 Menschen eingetreten. Zum Vergleich: 2020 hatten die Grünen in Bayern rund 17 500 Mitglieder.