Spekulationen über Kanzler-Tausch

von Redaktion

Pistorius statt Scholz? In der SPD wächst offenbar der Frust

Berlin – In der SPD bricht angesichts der schlechten Umfrage-Werte zunehmend Panik aus. Laut einem Bericht der „SZ“ gibt es in Parteikreisen bereits Planspiele, wonach Kanzler Olaf Scholz die Kanzlerschaft an Boris Pistorius übergeben könnte. Der Verteidigungsminister ist in allen Umfragen der derzeit beliebteste Politiker.

Bislang sind es nur vereinzelte Stimmen bei den Sozialdemokraten, die auf den Reserve-Kanzler Pistorius setzen. Und klar ist auch, dass Scholz aktuell nicht daran denkt, seinen Posten zu räumen und Pistorius als loyal gilt. Aber wenn die drei Landtagswahlen im Osten und die Europawahl für die SPD so schlecht ausgehen, wie aktuelle Umfragen ahnen lassen, „kann sich da eine Dynamik entwickeln“, zitiert die „SZ“ einen namentlich nicht genannten Abgeordneten.

Ein SPD-Mann sagte, das Ganze komme ihm langsam vor wie auf der Titanic: Die Kapelle spiele noch, der Eisberg sei schon in Sicht, „aber keiner tut was“. Das Versprechen des Kanzlers, kämpferischer aufzutreten und mehr Empathie zu wagen, kommentierte ein Abgeordneter resigniert: „Der ändert sich nicht mehr. Und so ändert sich gar nichts.“ Ex-Vize-Kanzler Joschka Fischer (Grüne) erklärte in der „Augsburger Allgemeinen“, die Krise der Ampel-Regierung sei „zu großen Teilen eine Kanzlerkrise“. Scholz kämpfe nicht und beschädige sich so selbst.

Laut einer Insa-Umfrage für die „Bild“ wünschen sich 64 Prozent der Deutschen, dass Scholz die Kanzlerschaft an Pistorius übergibt. Dann würde laut Umfrage auch die Zustimmung zur SPD wieder um mehrere Prozentpunkte steigen. KLAUS RIMPEL

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