Donezk: Sonntags-Markt beschossen

von Redaktion

Viele Tote nach ukrainischem Angriff auf russisch besetzte Stadt

Donezk – Beim Beschuss eines Marktes in der von russischen Truppen besetzten ostukrainischen Stadt Donezk sind nach örtlichen Behördenangaben mindestens 27 Menschen getötet worden. Es gebe auch 25 Verletzte, teilte der Chef der von Russland annektierten Region Donezk, Denis Puschilin, mit. Die Behörden hatten die Angaben zu Toten und Verletzten immer weiter nach oben korrigiert. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion. Laut Puschilin wurde der Markt am Sonntagmorgen beschossen, als dort viele Menschen Einkäufe erledigten.

Auch einige ukrainische Medien verbreiteten Fotos und Videos von einem verwüsteten Markt. Das russische Staatsfernsehen zeigte Bilder einer schweren Explosion. In den Aufnahmen, deren Echtheit nicht überprüft werden konnte, waren auch auf der Straße liegende Menschen zu sehen. Unter den Schwerverletzten seien auch zwei Kinder, sagte Puschilin.

Der Donezker Bürgermeister Alexej Kulemsin nannte den Beschuss durch die ukrainischen Streitkräfte ein „barbarische Attacke“ auf einen zivilen Bereich der Stadt. Laut Behörden gab es dort kombinierte Artillerieschläge mit großkalibriger Munition. Das russische Außenministerium warf dem „Kiewer Regime“ ein Kriegsverbrechen vor; mithilfe der USA und ihrer Verbündeten sei ein Terroranschlag gegen die Zivilbevölkerung verübt worden.

Russland kritisiert immer wieder die westlichen Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine, die die Hilfe für die Verteidigung gegen Moskaus Angriffskrieg nutzt. Der Markt in Donezk sei mit vom Westen gelieferten Waffen aus der ostukrainischen Stadt Awdijiwka beschossen worden, so das russische Außenministerium.

Die ukrainischen Streitkräfte hatten immer wieder erklärt, das russisch besetzte Gebiet zurückerobern zu wollen. Donezk wird teils von russischen, teils von ukrainischen Truppen kontrolliert. Kämpfe dort gibt es bereits seit 2014.

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