Ron DeSantis gibt auf

In Trumps Würgegriff

von Redaktion

VON FRIEDEMANN DIEDERICHS

Nach dem Rückzug von Ron DeSantis aus dem Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur könnte der Wettlauf um die Partei-Nominierung schneller als erwartet entschieden werden. Ein großer Teil der DeSantis-Unterstützer dürfte sich hinter Donald Trump scharen, der ihnen programmatisch näher steht als die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley. Vor den heutigen Vorwahlen in New Hampshire lag Trump – da hatte DeSantis noch nicht aufgegeben – in Umfragen über 50 Prozent. Viel spricht dafür, dass der Ex-Präsident heute einen Erdrutschsieg einfährt, was zweifelsohne dann auch das Ende der Ambitionen Haleys bedeuten würde.

Hinzu kommt, dass sich DeSantis, der Gouverneur von Florida, für Trump als Spitzenkandidat ausgesprochen hat. Das ist ein weiterer Beweis dafür, wie stark der Würgegriff noch ist, mit dem Trump seine Partei im Griff hält. Trotz seines Wahlverlustes von 2020 und seiner zahlreichen juristischen Probleme hat es keiner seiner parteiinternen Gegner bisher geschafft, der Basis-Mehrheit klarzumachen, dass die Zeit für einen Neuanfang gekommen ist. Das ist nicht nur ein irgendwie kurioses, sondern auch ein höchst beunruhigendes Phänomen, das zum Zustand der Republikaner kein wohlwollendes Urteil erlaubt.

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