PRESSESTIMMEN
„Bislang hatten Protestanten und liberale Katholiken gerne argumentiert, dass Missbrauch seine Ursache vor allem in der katholischen Haltung zur Sexualität und dem Zölibat hat. Doch der Missbrauch ist ökumenisch.“
„Die Studie zeigt erneut, dass Institutionen, die zu Täterorganisationen geworden sind, mit der Aufarbeitung heillos überfordert sind.“
„Sexualisierte Gewalt und Kindesmissbrauch sind keine Probleme allein der Kirchen. Jeder sollte am Arbeitsplatz, in seiner Freizeit und im familiären Umfeld sensibel sein. Dennoch haben die Kirchen als gesellschaftliche Institutionen eine größere moralische Fallhöhe als andere. Übernehmen sie nicht vollständig Verantwortung, zerstören sie die letzten Reste ihrer Glaubwürdigkeit als Schutzraum und damit sich selbst.“
„Seit dem Bekanntwerden der Missbrauchsskandale 2010 verlor die katholische Kirche mehr als 3,5 Millionen und die evangelische 4,5 Millionen Mitglieder. Es steht nun die Frage im Raum, wie die EKD mit den Ergebnissen umgehen wird. Bislang haben die Führungskräfte bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und im Umgang mit Betroffenen versagt.“