Erdogan-Partei hofft auf Özils Hilfe

von Redaktion

Beispiel für Probleme: Dava will Fußballstar als Werbegesicht

München – Die neu gegründete politische Vereinigung Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch (Dava), die stark um Türkeistämmige wirbt, hofft einem Bericht zufolge auf die Unterstützung von Fußball-Weltmeister Mesut Özil als Werbegesicht. Es gebe Prominente, an denen man aufzeigen könne, welche Probleme es in der deutschen Gesellschaft gibt, sagte Europawahl-Spitzenkandidat Fatih Zingal der „Bild am Sonntag“. An Özil könne man das plakativ festmachen: „Man ist anerkannt in der deutschen Gesellschaft, man ist der Spielmacher der Nationalmannschaft, man gilt als hervorragend integriert. Und von heute auf morgen wird man ausgegrenzt“, erklärte Zingal. Genauso soll es vielen Leuten gehen, mit denen Zingal darüber gesprochen haben will: „Das ist auch der Grund für den großen Zulauf, den wir bei Dava jetzt haben“, sagte er.

Die von Türkeistämmigen gegründete Dava sorgt für kritische Debatten. Spitzenpolitiker warnen vor der Etablierung des mutmaßlichen Ablegers der türkischen Regierungspartei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan in Deutschland. Die Vereinigung weist das zurück. Den Namen Dava habe man gewählt, weil man im Sinne eines erfolgreichen Politik-Marketings gehofft habe, damit Aufmerksamkeit zu erhalten. Diese Rechnung sei dann auch aufgegangen.

Dava will nach eigenen Angaben Menschen unterschiedlicher Herkunft als Kandidaten für die Europawahl im Juni aufstellen. Unter den 15 Kandidaten seien „nicht nur Menschen mit türkischen Wurzeln“, sagte Dava-Vorsitzender Teyfik Özcan.

Mesut Özil (35) ist das Kind türkischer Eltern. In seiner Jugend war der spätere Fußballstar türkischer Staatsbürger, entschied sich jedoch für eine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft und bekam die deutsche Staatsangehörigkeit.  mm

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