Union streitet über Schwarz-Grün

von Redaktion

Merz für Bündnis offen, CSU und Junge Union widersprechen

Berlin – Gut anderthalb Jahre vor der nächsten Bundestagswahl ist eine Debatte über Koalitionsoptionen entbrannt. Nach Äußerungen von CDU-Chef Friedrich Merz zur Möglichkeit eines schwarz-grünen Bündnisses wandten sich CSU-Politiker, aber auch der Unions-Nachwuchs, gegen eine solche Variante. Die Grünen zeigten sich hingegen offen. Die FDP tendiert zu einem Bündnis ohne die Grünen. In Umfragen wäre Schwarz-Grün mit rund 45 Prozent in Reichweite, das Ampel-Bündnis dagegen weit von einer Mehrheit entfernt.

Darauf wies auch Merz am Wochenende in einer E-Mail an Anhänger hin. Er nannte SPD und Grüne als mögliche Partner für den Fall, dass es für eine Koalition mit der FDP nicht reiche: „Keine besonders verlockende Aussicht, aber eine regierungsfähige Mehrheit muss es geben.“

Von der CSU kam Widerspruch. Landesgruppenchef Alexander Dobrindt: „Die Grünen haben mit ihren Ideologieprojekten maßgeblich die gesellschaftliche Polarisierung in Deutschland vorangetrieben. Diese links-grüne Bevormundungs- und Umerziehungspolitik muss beendet werden. Die Grünen werden dabei eher Gegner als Partner sein.“ Auch JU-Chef Johannes Winkel nannte Schwarz-Grün „außerhalb der politischen Vorstellungskraft“.

Die Grünen aber wollen regieren. Eine Koalition mit der Union schließt Gisela Sengl, Co-Vorsitzende der bayerischen Grünen, grundsätzlich nicht aus – weder in Bayern noch im Bund. Auf kommunaler Ebene arbeitete man viel mit CSU-Bürgermeistern zusammen. „Die Zusammenarbeit muss aber ehrlich sein, man muss sich gegenseitig auch Überzeugungen lassen und Schnittmengen finden, wo man gut miteinander arbeitet.“ dpa/cm » KOMMENTAR

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