Berlin – Grünen-Chef Omid Nouripour hat klargestellt, dass sich seine Partei von Störern nicht einschüchtern lasse. „Angst ist keine Option“, sagte er. Die Leute, die gegen Parteiveranstaltungen vorgingen, hätten die Einschüchterung der anwesenden Politiker als Ziel. „Und wir werden uns nicht einschüchtern lassen“, betonte Nouripour. „Wir werden nicht weichen.“
Die Grünen hatten ihre Veranstaltung zum Politischen Aschermittwoch im baden-württembergischen Biberach aus Sicherheitsgründen abgesagt. Vorausgegangen waren Proteste und Blockaden unter anderem von Landwirten. Nach Angaben der Polizei kam es zu aggressivem Verhalten, Polizisten wurden verletzt. Beamte setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Mehrere Menschen seien vorläufig festgenommen worden, später aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
An der Veranstaltung wollten neben Parteichefin Ricarda Lang auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Ministerpräsident Winfried Kretschmann teilnehmen. Lang wurde später bei einer weiteren Veranstaltung in Schorndorf bei Stuttgart ausgepfiffen, beschimpft und an der Abreise gehindert. Neben „Hau ab“- und „Pfui“-Rufen musste sie auch härtere Beschimpfungen ertragen. Die Störer verfolgten sie und ihre Personenschützer rund 50 Meter weit, bis sie von Polizisten gestoppt wurden.
Einem „BR“-Bericht zufolge ist es auch beim Neujahrsempfang der Hofer Grünen mit Landtags-Fraktionschefin Katharina Schulze am vergangenen Wochenende zu Störungen gekommen. Am Donnerstagabend wurde Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor einem Bürgerdialog in Nürnberg mit Pfiffen und „Hau ab!“-Sprechchören empfangen.