Mehr Ältere im Job

Länger arbeiten muss sich lohnen

von Redaktion

VON SEBASTIAN HORSCH

Der Ruhestand soll warten: Zuletzt blieben wieder mehr Ältere im Job, anstatt früher aus dem Berufsleben auszuscheiden. Doch anders als es die Linke suggeriert, ist das kein Problem, sondern eine Chance.

Klar, der Anstieg des Rentenalters ist ein Faktor. Doch glaubt man dem Statistischem Bundesamt, ist die Entwicklung trotzdem nicht hauptsächlich dadurch begründet, dass hierzulande immer mehr Menschen gezwungen würden, bis zum Umfallen weiterzuarbeiten, weil sie sonst ihr Überleben im Alter nicht sichern könnten. Im Gegenteil: Unter denen, die ab 65 noch im Job sind, ist der Statistik zufolge der Anteil der Hochqualifizierten besonders hoch – und für die Mehrheit ist das Einkommen ein willkommener Zuverdienst zu Rente und Vermögen, um sich mehr leisten zu können. Gut so.

Nachdem 2014 die sogenannte Rente mit 63 eingeführt wurde, stagnierte das tatsächliche Rentenalter trotz der schrittweisen Anhebung der Altersgrenze. Viele nutzten die Gelegenheit für einen früheren Ruhestand – keineswegs nur abgekämpfte Dachdecker. So sehr es jedem gegönnt sei: In Zeiten des verstärkten Fachkräftemangels kann es sich ein Land kaum leisten, gut qualifizierten Kräften den vorzeitigen Abschied auch noch finanziell zu versüßen. Stattdessen muss es andersrum laufen: Wer länger mithilft, muss viel davon haben. Dass Rentner seit einem Jahr unbegrenzt hinzuverdienen können, ist ein guter erster Schritt.

Sebastian.Horsch@ovb.net

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