So rasant es rauf ging, so wird die AfD jetzt wieder eingebremst. Auf 17 Prozent ist sie in der jüngsten Forsa-Umfrage zurückgerutscht – niedrigster Wert seit Juni 2023.
Dass der Höhenflug vorerst gestoppt scheint, hat sicher mit den deutschlandweiten und bis heute immer wieder aufflammenden Demonstrationen gegen Rechtsextremismus zu tun. Mit wem man es bei der angeblichen Alternative auch im Freistaat zu tun hat, hat gestern schließlich noch einmal der bayerische Verfassungsschutz bestätigt – selbst wenn das nach den bereits zuvor bekannt gewordenen Eskapaden um „Ausländer raus“-Geplärre und „Sieg Heil“-Unterzeichnungen eigentlich kaum noch nötig war. Einen weiteren Dämpfer dürfte der AfD – gerade im Osten – die Gründung des Bündnisses von Sahra Wagenknecht versetzt haben.
Doch sollte sich niemand täuschen lassen. Neben einer rechtsextremen Kernklientel nährt sich die AfD vor allem aus dem Zorn vieler Bürger über lange ungelöste Probleme auf dem Themenfeld Migration. Solange in Berlin achselzuckend hingenommen wird, dass Kommunen überfordert und Turnhallen geschlossen bleiben, können auch die Werte der AfD jederzeit wieder steigen, wenn der Einfluss der Straßenproteste einmal nachlässt.
Sebastian.Horsch@ovb.net