KEF zum Rundfunkbeitrag

Ein gutes Signal

von Redaktion

VON STEFANIE THYSSEN

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat mit ihrer Empfehlung, den Rundfunkbeitrag um 58 Cent monatlich anzuheben, die Sender nicht glücklich gemacht (viel zu wenig!) und gleichzeitig einen Teil der Ministerpräsidenten verärgert (viel zu viel!). Wenn alle Seiten mit einem Kompromiss unzufrieden sind, muss das kein schlechtes Zeichen für den Kompromiss sein. Es ist also zunächst mal gut, dass sich die unabhängigen Experten nicht von der in den vergangenen Monaten heftig geführten Debatte haben beeindrucken lassen. Dafür sind sie ja Experten. Und unabhängig.

Gleichwohl kann kein Zweifel daran bestehen – und dieses wichtige Signal geht ja von der KEF deutlich aus –, dass der öffentlich-rechtliche Apparat verschlankt werden muss. Sparpotenzial besteht an wahrlich vielen Stellen. Zuallererst in der Verwaltung.

Aber eins muss genauso klar sein: Ein qualitativ hochwertiger Journalismus, und den liefert der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland bei aller berechtigten Kritik, kostet eine Menge Geld. Er sollte es uns gerade in politisch dramatischen Zeiten wert sein. Stichwort Fake News. Es wäre also gut, wenn sich die Länder durchringen und der Empfehlung der KEF folgen würden. Sonst droht eine Hängepartie. Und die beschädigt, zumal in Wahlkampfzeiten, am Ende meistens alle.

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