Das erhoffte Wunder ist für Nikki Haley ausgeblieben. Zwar schnitt die frühere Gouverneurin in ihrem Heimat-Bundesstaat South Carolina etwas besser ab, als Demoskopen erwartet hatten. Doch zu einem Sieg hat es wieder nicht gereicht. Für Donald Trump hat sich ausgezahlt, dass sich fast die gesamte politische Führung des Bundesstaates hinter ihn gestellt hat. Zwar will Haley, die einzige im Feld verbliebene Republikanerin, noch mindestens bis 5. März – an diesem „Super Tuesday“ wird in 15 Bundesstaaten gewählt – weitermachen. Nichts spricht allerdings dafür, dass sie Trump noch übertrumpfen kann. Haley will vermutlich nur ihr Profil weiter schärfen – auch mit Blick auf 2028.
Für die USA und auch Europa heißt dies: Im November wird es zum Duell Trump gegen Biden kommen, falls der amtierende Präsident nicht noch durch gesundheitliche Gründe zur Aufgabe gezwungen wird. Für die Weltmacht und die beiden großen Parteien ist dies ein Armutszeugnis. Bidens täglich sichtbare kognitive Defizite geben mittlerweile selbst wohlwollenden Parteifreunden zu denken. Und Trumps ethische Mängel sind schockierend. Am Wochenende benutzte er erneut Nazi-Jargon. als er vom „totalen Sieg“ sprach. Und er formulierte, dass gerade Afroamerikaner ihn mögen würden, weil diese – wie er – an Strafverfahren und Polizeifotos gewöhnt seien. Den USA stehen turbulente Zeiten bevor.
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