Israels Kabinett soll Offensive billigen

von Redaktion

Netanjahu treibt Einsatzplan des Militärs für Rafah voran

Tel Aviv/Gaza – Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will trotz laufender Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg die Pläne für eine umstrittene Militäroffensive in der Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets zügig auf den Weg bringen. Er werde zu Wochenbeginn das Kabinett einberufen, um den Einsatzplan genehmigen zu lassen, teilte er mit. Der Plan schließe die Evakuierung der betroffenen Zivilbevölkerung ein.

Ein Vorrücken des israelischen Militärs nach Rafah, die am südlichsten gelegene Stadt des Gazastreifens, gilt als höchst problematisch, weil sich dort inzwischen rund 1,5 Millionen Palästinenser aufhalten. Die meisten von ihnen sind vor dem Krieg aus anderen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets geflohen. Sie hausen nun unter elenden Umständen, zumeist in Zelten oder auf der Straße. Ihre Evakuierung erscheint kaum durchführbar, weil die anderen Teile des Gazastreifens inzwischen zerstört sind. International wird die Militäroffensive in Rafah heftig kritisiert – selbst Verbündete wie die USA rufen Israel zur Zurückhaltung auf.

Netanjahu ging auch auf die laufenden Verhandlungen über eine befristete Waffenruhe im Krieg gegen die Hamas und eine Freilassung von Geiseln ein. Er habe deshalb am Freitag eine Delegation zu den indirekten Gesprächen nach Paris entsandt. Dort haben die Verhandler nach US-Angaben eine Verständigungsbasis für ein mögliches Abkommen gefunden. Die Vertreter Israels, der Vereinigten Staaten, Ägyptens und Katars hätten sich „auf die Grundzüge eines Geiselabkommens für eine zeitweise Feuerpause“ verständigt, sagte der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, zu CNN.

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