Kirchenstreit mit Rom

Ein Schisma braucht keiner

von Redaktion

VON CLAUDIA MÖLLERS

Verbale Abrüstung ist im Streit zwischen der katholischen Kirche in Deutschland und dem Vatikan dringend vonnöten. Am 22. März wird eine Delegation der deutschen Bischofskonferenz zum ersten Gespräch nach Rom reisen – der erste Termin einer Reihe von Treffen, wie es heißt. Ein Dialog, der von enormer Bedeutung für die Zukunft der Kirche in Deutschland ist.

Der Papst und die Mehrheit der deutschen Bischöfe haben offenbar unterschiedliche Vorstellungen vom Begriff Synodalität: Während Franziskus den Blick mehr auf die Evangelisierung lenkt, haben die deutschen Bischöfe und Laien im Synodalen Weg in gewohnt deutscher Gründlichkeit bereits Strukturen durchdacht und Gremien gegründet. Die Ortskirchen der Welt sind unterschiedlich weit in der Zukunfts-Debatte – aber vielerorts diskutiert man dieselben Themen, die Bischöfe und Gläubige auch hierzulande umtreiben. Wenn es in Gesprächen zwischen Vatikan und deutscher Kirche gelingt, sich auf gemeinsame Sprachregelungen zu einigen und sich nicht gegenseitig Misstrauen vorzuwerfen, kann der 22. März der Beginn für ein echtes Zukunftsprojekt werden. Ein Schisma braucht und will keiner. Das Gespenst wird nur von denen heraufbeschworen, die Reformen mit aller Macht verhindern wollen.

Claudia.Moellers@ovb.net

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