Bayerns Skigebiete

Die schwere Suche nach einem Plan B

von Redaktion

VON ANDREAS HÖSS

Aus und vorbei: Am Jenner wird in den kommenden Jahren nicht mehr Ski gefahren, zumindest nicht mit Gondelunterstützung. Schon jetzt ist die Bahn vorzeitig zu. Sie fuhr die letzten Tage bis weit nach der Mittelstation über Gras und Matsch, daneben schmolz Kunstschnee. Kein schönes Bild, zumal erst Anfang März ist. Die Betreiber zogen trotz jüngster Investitionen nun die Notbremse. Als Wintersportler blutet einem das Herz.

Doch die Entscheidung ist nachvollziehbar und könnte Schule machen. Die Schneelage war schon zu oft fast die ganze Saison mau. Und kommt der Schnee doch, hält er sich nicht an Ferienzeiten, die für Urlauber, Hoteliers und Bahnbetreiber besonders wichtig sind. Mal gibt es ihn im November massenhaft, mal im April. Aber Weihnachten? Fasching? Ostern? Immer schwerer planbar.

Vor dieser Realität stehen leider viele Skigebiete und Wintersportorte in Bayern. Der Jenner denkt nun um und setzt künftig auf Rodler, Wanderer, Tourengeher, was weniger Umsatz verspricht, aber billiger ist. Auch Laber, Dammkar, Wendelstein machen das und bieten nur noch Skibetrieb, wenn es gerade geht. Womöglich ist das auch für andere Orte eine Option. Eine Zukunftsstrategie mit Plan B zum Massenskibetrieb sollten sich aber alle überlegen, schon wegen der vielen Arbeitsplätze im Tourismus. Denn der Kampf gegen den Schneemangel wird immer verzweifelter – sogar für den Einsatz von Schneekanonen ist es heute oft schon zu warm.

Andreas.Hoess@ovb.net

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