Tel Aviv/Gaza – Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat einem israelischen Medienbericht zufolge ein Ende der Verhandlungen über die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gefordert. Das berichtet die Zeitung „Haaretz“. Es sei stattdessen notwendig, in „eine neue Phase intensiver Kämpfe“ sagt demnach Ben-Gvir, der auch Minister für nationale Sicherheit ist.
Am Montag trafen sich Vertreter aus den Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten mit der islamistischen Hamas zum zweiten Tag einer Gesprächsrunde in Kairo. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News sprach über „erhebliche Fortschritte“ bei den Gesprächen.
Erschwerend wirkt allerdings, dass laut „Wall Street Journal“ der Kontakt zum Hamas-Anführer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, seit mindestens einer Woche abgebrochen ist. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu fordert von der Terrororganisation unter anderem, eine Liste mit den Namen der noch lebenden Geiseln in ihrer Gewalt vorzulegen.
Derweil sieht ein Bericht der Vereinten Nationen (UN) sexualisierte Gewalt bei dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober in Israel als wahrscheinlich an. Es gebe „berechtigten Grund zur Annahme“, dass es zu Vergewaltigungen an mindestens drei Orten – unter anderem auf dem Gelände eines Musikfestivals – gekommen sei, heißt es in dem Papier.