Zoff im Jagdverband

Keine Werbung für Wild und Wald

von Redaktion

VON DOMINIK GÖTTLER

Eigentlich sollte die Stimmung bei Bayerns Jägern hervorragend sein. Die Begeisterung für die Jagd ist groß: Deutschlandweit gibt es so viele Jäger wie nie. Bei den Kursen für den Jagdschein, das „Grüne Abitur“, wachsen die Wartelisten. Die – oft sehr jungen – Neujäger eint der Wunsch, einen Beitrag zum Schutz der Natur vor der eigenen Haustür zu leisten und so gleichzeitig an Fleisch zu kommen, bei dem man kein schlechtes Gewissen wegen halbseidener Haltungsformen haben muss. Doch statt diesen Trend zu nutzen, reibt sich der Bayerische Jagdverband weiter mit internen Grabenkämpfen auf.

Jägerpräsident Ernst Weidenbusch polarisiert auch ein Jahr nach der gescheiterten Palastrevolution seiner verbandsinternen Gegner. Die neuen Querelen sind eigentlich noch immer die alten, diesmal ging es beim Landesjägertag um einen gekündigten Geschäftsführer, angebliche Anschwärz-Aktionen und allerlei andere Animositäten zwischen Mitgliedern und Verbandsführung. Auch wenn Weidenbusch nun ein „Signal der Geschlossenheit“ ausruft: Die Gräben bleiben.

Sicherheitshalber brachte sich am Wochenende Jagdminister Hubert Aiwanger als Mediator ins Spiel. Es wäre schon ein kleines Wunder im Wald, wenn es ausgerechnet ihm gelänge, den notorisch zerstrittenen Verband zu einen. Auf die vielen neuen Jung-Jäger dürfte der Dauerzoff jedenfalls ziemlich abschreckend wirken. Werbung für Wild und Wald sieht anders aus.

Dominik.Goettler@ovb.net

Artikel 1 von 11