Elterntaxi

Verkehrswahnsinn gefährdet Schulkinder

von Redaktion

VON LEONIE HUDELMAIER

Der Verkehrswahnsinn auf dem Schulweg hat sich so zugespitzt, dass es mittlerweile sogar ein extra Wort für den Schulweg-Express gibt: Elterntaxi. Also Eltern, die ihren Kindern den Schulweg nicht mehr alleine zutrauen und sie deswegen direkt vors Schultor kutschieren. Seit 2020 offiziell ein Begriff im Duden.

Was auf den ersten Blick vielleicht als bequeme und ungefährliche Alternative zum Schulweg gedacht ist, ist in vielen Fällen einfach nur ziemlich ignorant. Denn die besorgten Eltern, die ihre Kinder fahren, gefährden damit automatisch die anderen Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen. Diese müssen sich nämlich ihren Weg durch das Blechgetümmel bahnen. Die Gleichung ist einfach: Wo viele Autos auf einmal rangieren, wächst natürlich auch die Unfallgefahr. Und das ausgerechnet dort, wo sich die meisten Kinder tummeln.

Nicht nur der ADAC rät von Elterntaxis ab, sondern auch der Deutsche Städtetag will jetzt mehr Spielraum für Städte und Kommunen, um die Autoflut vor dem Schulgelände einzudämmen – zu Recht! Zumindest in gut angebundenen Städten gibt es – anders als im ländlichen Raum – genug Alternativen, den Schulweg auch anders zu bestreiten. Das fördert nicht nur die Selbstständigkeit und meist auch die Gesundheit der Kinder, sondern ist ganz nebenbei auch umweltfreundlicher – das ist den Menschen in der Stadt doch sonst immer so wichtig.

Leonie.Hudelmaier@ovb.net

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