Rom – Papst Franziskus hat im Ukraine-Krieg die Regierung in Kiew zum Hissen der „weißen Fahne“ aufgerufen. „Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben zu verhandeln“, sagte der Papst in einem Interview. Er sei der Ansicht, dass derjenige Stärke zeige, „der den Mut hat, die weiße Fahne zu hissen. Schämt euch nicht zu verhandeln, bevor es noch schlimmer wird.“ Es gebe viele, die als Vermittler bereitstünden, auch die Türkei.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich am Freitag als Gastgeber für Friedensverhandlungen angeboten. Das Nato-Mitglied Türkei hält seit Beginn des Kriegs seine Kontakte sowohl zur Ukraine als auch zu Russland aufrecht. In Deutschland stieß die Papst-Äußerung auf scharfe Kritik. „Unglaublich, das Oberhaupt der katholischen Kirche stellt sich auf die Seite des Aggressors“, sagte Roderich Kiesewetter (CDU). Auch Polens Außenminister Radoslaw Sikorski rügte den Papst.