Aus für Gartentram in München

Es braucht kürzere Planungsprozesse

von Redaktion

VON SASCHA KAROWSKI

Die Staatsregierung stoppt den Bau der Tramgleise durch den Englischen Garten und verhindert damit einen Lückenschluss im öffentlichen Nahverkehr. Das rund 800 Meter lange Teilstück auf der bestehenden Straße durch den Park hätte dazu beigetragen, künftig die Stadtteile Neuhausen und Bogenhausen zu verbinden: ohne umzusteigen vom Münchner Norden ins Zentrum und bis zur Flughafen-S-Bahn in Johanneskirchen. Davon abgesehen, dass die Entscheidung gegen die Tram grundfalsch ist, das Kernproblem ist ein anderes.

Die Gartentram ist Teil der Nordtangente. Die entsteht in drei Abschnitten, bei jedem einzelnen gibt es Ärger. Die Vorarbeiten für den Abschnitt Johanneskirchen hat die Regierung gestoppt, da noch keine Baugenehmigung für die Trasse vorliegt. Die Pläne für die Leopoldstraße mussten überarbeitet werden, weil sich Verbände eine separate Spur für Bus und Trambahn wünschten.

Eine weitere Bürgerbeteiligung hier, ein weiteres Bürgerbegehren dort, eine nächste Umplanung, ein weiterer übereifriger Landtagsabgeordneter mit einer Online-Petition. Es braucht dringend kürzere Planungsprozesse. Sonst kommen wir mit der Verkehrswende nicht vom Fleck. Die ersten Pläne für das 800 Meter lange Teilstück durch den Englischen Garten datieren aus 2016! Jetzt haben wir 2024. In dem Zeitraum sind in anderen Ländern ganze Bahnhöfe gebaut worden.

Sascha.Karowski@ovb.net

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