SMS während der Festnahme

von Redaktion

RAF: Klette soll Garweg noch eine Nachricht geschickt haben

Berlin – Das gesuchte mutmaßliche RAF-Mitglied Burkhard Garweg ist offenbar im letzten Moment noch von seiner Komplizin Daniela Klette vor deren Verhaftung gewarnt worden.

Wie der „Spiegel“ und der Sender „n-tv“ berichten, soll es Klette am 26. Februar gelungen sein, Garweg unbemerkt eine Handynachricht zu schicken. Klette soll die beiden Streifenpolizisten ausgetrickst haben, die sie festgenommen haben. Sie sollen ihr erlaubt haben, noch auf die Toilette zu gehen. In ihrem Badezimmer soll sie Garweg dann per Handy gewarnt haben. Nach „Spiegel“-Informationen habe sie sinngemäß geschrieben: Sie haben mich. Anschließend habe sie die SIM-Karte in der Toilette hinuntergespült.

Das würde auch erklären, so der „Spiegel“, warum Garweg sein Handy seit der Festnahme Klettes nicht mehr benutzt hat. Garweg hat offenbar eine Fälscherwerkstatt betrieben. In einem als Versteck geltenden Bauwagen der alternativen Szene in Berlin seien Utensilien und Geräte entdeckt worden, mit denen Dokumente gefälscht werden können, sagte der Chef des die Ermittlungen leitenden niedersächsischen Landeskriminalamtes, Friedo de Vries, der Wochenzeitung „Zeit“. Die Geräte und Werkzeuge seien beschlagnahmt worden und würden aktuell ausgewertet. Als der Bauwagen gestürmt wurde, war Burkhard Garweg bereits verschwunden.

Der LKA-Chef sagte zudem, dass Garweg auch jetzt vermutlich mit einer Tarnidentität und einem falschen Pass aus eigener Herstellung unterwegs sei. Er habe sich als „Martin“ ausgegeben. Diverse Aliasnamen hätten diesen Vornamen gehabt.

Darüber hinaus wird auch nach dem weiteren Komplizen Ernst-Volker Staub gesucht, der ebenfalls zur früheren Kommandoebene der RAF gehört und mit Klette und Garweg gemeinsam Raubüberfälle mit Schusswaffengebrauch begangen haben soll. Zudem werden Klette zweifacher versuchter Mord und Sprengstoffanschläge zur Last gelegt.

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