Den Haag – Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders (60) sieht nach eigenen Angaben keine Chancen mehr, das Amt des Regierungschefs zu übernehmen. „Ich kann nur Premierminister werden, wenn alle Parteien in der Koalition dies unterstützen“, schrieb Wilders im Onlinedienst X. „Das war nicht der Fall“, fügte er mit Blick auf die anhaltenden Koalitionsverhandlungen hinzu. Wilders’ EU-feindliche „Freiheitspartei“ (PVV) hatte Ende November die vorgezogene Parlamentswahl in den Niederlanden überraschend gewonnen: Mit 23 Prozent wurde sie stärkste Kraft. Bislang gelang es der Partei aber nicht, ein Regierungsbündnis zu schmieden. Die vorgezogene Parlamentswahl war notwendig geworden, nachdem die Mitte-Rechts-Koalition von Mark Rutte (57) im Sommer nach nur 18 Monaten im Amt geplatzt war. Anlass war ein Streit über Migrationspolitik. Rutte, der am längsten amtierende Ministerpräsident Hollands, hatte daraufhin seinen Abschied aus der nationalen Politik angekündigt.