„Benedikt wurde instrumentalisiert“

von Redaktion

Papst Franziskus beschuldigt in Autobiografie „skrupellose Leute“

Vatikanstadt – Der deutsche Papst Benedikt XVI. ist von „skrupellosen Leuten für ideologische und politische Zwecke instrumentalisiert“ worden. Diese scharfen Töne stammen von Benedikts Nachfolger Franziskus, dessen Autobiografie kommenden Dienstag veröffentlicht wird. Auszüge brachte jetzt die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“.

Diese Leute, so schreibt Franziskus, hätten den Rücktritt des deutschen Papstes nicht akzeptiert und nur an ihren eigenen Vorteil gedacht. Dabei hätten sie die „dramatische Möglichkeit“ eines Bruchs innerhalb der Kirche unterschätzt. Es habe zu Kontroversen geführt, die beiden – Franziskus wie Benedikt – geschadet hätten.

Zu seiner aktuellen Gesundheit schreibt der Papst, dass ihm bei seinen vergangenen Krankenhausaufenthalten „niemals der Gedanke an Rücktritt“ gekommen sei. Für den Fall einer schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigung habe er aber einen unterschriebenen Rücktrittsbrief hinterlegt.

Den Vatikan nennt Franziskus in seinem Buch die „letzte absolute Monarchie Europas“ – doch das müsse dringend überwunden werden, auch wenn es jene gebe, die lieber in den Zeiten eines Papst-Königs verharren wollten. Doch dieser wolle er niemals sein. Franziskus befürchtet auch keine Kirchenspaltung wegen Homo-Segnungen – denn die Lehre der Kirche werde nicht in Frage gestellt. Der Segen muss außerhalb eines Gottesdienstes erfolgen. Ihm schwebe eine Kirche vor, „die alle umarmt“.  cm/kna

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