Das Thema ist nicht neu. Leider. Vor zehn Jahren lautete das Ergebnis einer Studie der Weltgesundheitsorganisation, dass in Deutschland rund 700 000 Schüler regelmäßig in Gewalt in der Schule verwickelt sind – als Opfer, Täter oder beides. Lehrerverbände sahen bereits vor fünf Jahren „dringenden Handlungsbedarf“. Angesichts der wiederkehrenden Schlagzeilen könnte man in einen achselzuckenden Na-und-Modus verfallen. Doch so wie der Anstieg der Zahlen darf vor allem die jüngste Entwicklung nicht hingenommen werden: Die Bereitschaft zur Bewaffnung nimmt zu.
Warum ist das so? Schule ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. In Zeiten von Kriegen kann man nicht erwarten, dass Schulen ein Hort des Friedens sind. In Zeiten von Politikern die das Recht des Stärkeren preisen, kann man nicht erwarten, dass Streitschlichter in Schulen immer erfolgreich sind. Viele Jugendliche bekommen Gewalt und noch viel mehr direkt aufs Smartphone. Sie haben Angst um die Zukunft wegen des Klimas in Politik, Gesellschaft und der Erdatmosphäre.
Ein berühmter Satz aus einem Science-Fiction-Film beschreibt einen Teil unserer Gegenwart: „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid“. Leider ist nur das neue Deutschlandtrikot der Fußballer pink und rosarot. Die Realität ist es nicht.