Die Renten steigen weiter – aber nicht mehr ganz so stark

von Redaktion

Der neue Bericht wirft einen Blick in die mittelfristige Zukunft: Die Beitragszahlungen dürften zum Problem werden

Berlin – Rentner können sich freuen: Sie erhalten zum 1. Juli um 4,57 Prozent mehr. Und auch künftig dürften die Renten steigen – aber nicht mehr im Ausmaß dieses Jahres. So geht der aktuelle Rentenversicherungsbericht bis 2037 von einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,6 Prozent pro Jahr aus – insgesamt gut 43 Prozent. Gleichzeitig nimmt der Druck auf die Rentenkasse wegen des Übertritts von Millionen sogenannter Babyboomer in die Rente zu. Laut dem Bericht dürfte das Rentenniveau ohne gesetzliche Eingriffe von derzeit 48,2 Prozent bis auf 45,0 Prozent im Jahr 2037 sinken. Das heißt, die Renten steigen generell nicht mehr so stark wie die Löhne.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil verwies deshalb auf die Pläne der Koalition. Die Regierung stabilisiere die Rente und entlaste mit dem Generationenkapital künftige Beitragszahler. „Stabile Renten sind kein Luxus, sondern seit Jahrzehnten Grundlage unserer sozialen Marktwirtschaft und Garant für Stabilität und sozialen Frieden“, sagte Heil. Mit ihrer Reform wollen Heil und Finanzminister Christian Lindner (FDP) das Rentenniveau von 48 Prozent für die Zukunft garantieren. DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel forderte eine schnelle Verabschiedung des Gesetzentwurfs: „Ein Rentenniveau von 48 Prozent bringt heutigen wie künftigen Generationen höhere Renten.“

Bis Mitte der 2030er-Jahre will die Regierung zudem 200 Milliarden Euro am Kapitalmarkt anlegen. Aus den Erträgen sollen Beitragsanstiege abgedämpft werden. Dennoch drohen stark wachsende Ausgaben. Ohne Reform würden diese Ausgaben demnach bis 2045 von derzeit 372 auf 755 Milliarden Euro steigen – durch das 48-%-Rentenniveau dürften es 800 Milliarden Euro werden. Der Rentenbeitrag würde ohne Geldanlage am Kapitalmarkt von 18,6 Prozent bis 2045 auf 22,7 Prozent steigen. Mit Generationenkapital sollen es 22,3 Prozent sein. BASIL WEGENER

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