Rentenwahlkampf

Wagenknechts gefährliches Kalkül

von Redaktion

VON SEBASTIAN HORSCH

Russland und sein Krieg in der Ukraine – das ist das Thema zu dem Sahra Wagenknecht immer wieder auffällt. Doch je weiter es auf die Europawahl im Juni und die Ost-Wahlen im Herbst zugeht, umso klarer wird, dass es ein Feld gibt, von dem sich die die geschickte Populistin für ihre Partei ebenfalls richtig viel verspricht – die Rente.

Kaum eine Woche verging zuletzt, ohne dass Wagenknecht oder Mitstreiter auf vermeintliche oder tatsächliche Missstände hinwiesen. Kürzlich forderte sie gar eine Volksabstimmung über die Rente in Deutschland: „Die Bürger sollten entscheiden: Casino oder Österreich?“, stellte sie die sogenannte Aktienrente dem angeblichen Ruhestandsparadies entgegen. Dass der Kapitalmarkt an sich noch kein Casino ist und auch Österreichs Rentensystem nicht nur Vorteile hat, ist dabei nicht das Problem. Überspitzt wird schließlich auch von anderen.

Doch in der Forderung schwingt etwas mit, das gefährlich ist. In einem alternden Land werden Ruheständler zu einer Gruppe, die zunehmend Wahlen entscheiden und Politik bestimmen kann. Die Verlockung, ihre Stimmen einfach auf Kosten jüngerer Generationen zu gewinnen, ist groß. Und sie wird auch in anderen Parteien weiter wachsen – umso mehr, wenn Wagenknecht Erfolg hat.

Sebastian.Horsch@ovb.net

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