Die Friedensmärsche, die SPD und die AfD

Verirrt an Ostern

von Redaktion

VON GEORG ANASTASIADIS

Die gepeinigten Menschen in der Ukraine verleben nun schon ihr drittes Osterfest in Putins Bombenhagel. Sie sind am 24. Februar 2022 unmissverständlich in jener neuen Zeit angekommen, in der Ampel-Deutschland noch immer suchend umherirrt, seit Olaf Scholz die Zeitenwende ausgerufen, aber nicht danach gehandelt hat. Unerhörtes trägt sich hierzulande zu: Die namhaftesten Historiker des Landes, darunter die SPD-Ikone Heinrich August Winkler, werfen dem selbst ernannten „Friedenskanzler“ vor, mit Appeasement Putin zu weiteren Kriegen zu ermutigen. Polens Premier Tusk rüttelt die schlafwandelnden Europäer mit der Warnung auf, sie lebten in einer neuen „Vorkriegszeit“. Und auf 100 Ostermärschen bezichtigen Pazifisten Seit’ an Seit’ mit Links- und Rechtsradikalen nicht Russland der Kriegstreiberei, sondern den Westen. Wer das nicht glaubt, möge das voluminöse Pamphlet des „Münchner Friedensbündnis“ zum Marsch an diesem Samstag lesen.

Ist unser Land noch klar bei Sinnen? Oder trübt die fatalerweise gerade von der wahlkämpfenden „Friedenspartei“ SPD geschürte Angst den Blick auf das, was jetzt nötig ist? Nicht die von den Ostermarschierern verlangte einseitige Abrüstung und der Abzug der US-Atomwaffen machen unser Land sicherer, auch keine „Vermittlung“ durch den Putin-Agenten Gerhard Schröder. Sondern nur die konsequente Herstellung einer robusten Wehrbereitschaft. Der Vergleich der aktuellen Situation mit der Blockkonfrontation der 80er-Jahre geht fehl: Damals standen sich mit Nato und Sowjetunion zwei rational handelnde Akteure ohne Gebietsansprüche gegenüber. Der zur Wiedererrichtung des alten Zarenreichs entschlossene Moskauer Lügenbaron aber wird kaum zur Friedenstaube mutieren, wenn man ihm Kiew zur „Denazifizierung“, sprich zur völligen Unterwerfung überlässt und Deutschland dem Rat der Friedensbewegten folgt, statt in die Bundeswehr noch mehr in die Aufblähung des Sozialstaats zu investieren.

Die Friedenssehnsucht ist so alt wie die Menschheit – aber auch das Wissen, dass sicherer lebt, wer sich im Fall der Fälle wehren kann. Handeln wir also danach, statt in die Falle von Mützenich, Wagenkecht und der vom Kreml gesponserten AfD zu tappen.

Georg.Anastasiadis@ovb.net

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