Tel Aviv – Der tödliche Angriff der israelischen Armee auf einen Hilfskonvoi von World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen ist offenbar absichtlich erfolgt. Die Streitkräfte hätten den Konvoi am Montagabend wegen der Vermutung attackiert, ein Terrorist sei mit ihm unterwegs, berichtete die israelische Zeitung „Haaretz“ am Dienstagabend unter Berufung auf Verteidigungsbeamte.
Eine Einheit, die für die Sicherheit der Straße verantwortlich ist, hatte demnach zuvor einen bewaffneten Mann auf einem Laster identifiziert. Der von Fahrzeugen des WCK eskortierte Lastwagen sei dann in eine Lagerhalle gefahren. Wenige Minuten später hätten die drei WCK- Fahrzeuge die Lagerhalle wieder verlassen – ohne den Wagen, auf dem sich der Bewaffnete befunden haben soll. Eine israelische Drohne habe dann nacheinander drei Raketen auf den Konvoi gefeuert. Die Helfer flüchteten dem Bericht zufolge von Wagen zu Wagen und schleppten Verwundete mit. Letztlich wurden alle drei Autos getroffen, sieben Menschen starben. Die Angaben ließen sich zunächst allesamt nicht unabhängig überprüfen.
Die Zugehörigkeit der Wagen zur Hilfsorganisation war nach Angaben von WCK auf dem Dach und an den Seiten der drei Fahrzeuge deutlich zu erkennen gewesen. Die Fahrt war auch von der Armee genehmigt. „Es ist frustrierend“, zitierte die „Haaretz“ einen Verteidigungsbeamten. „Wir tun unser Bestes, um Terroristen präzise zu treffen.“ Dafür würden alle zur Verfügung stehenden Informationen genutzt. „Am Ende entscheiden sich die Einheiten vor Ort dazu, Angriffe ohne jegliche Vorbereitung zu starten, in Fällen, die nichts mit dem Schutz unserer Truppen zu tun haben.“