Sonn- und Feiertage stehen in Bayern unter besonderem Schutz. Die christlichen Kirchen schauen zwar mit etwas Sorge in Richtung Staatsregierung, weil sie befürchten, die Stillen Tage könnten peu à peu ausgehöhlt werden, doch CSU und Freie Wähler versichern: Die Feiertagsruhe soll nicht angetastet werden. Die Bewohner Bayerns dürfen sich also auch in Zukunft über 13 gesetzliche Feiertage freuen – kein anderes Bundesland hat mehr!
Für die Zukunft müssen sich die Christen aber darauf vorbereiten, dass sie immer mehr Überzeugungskraft werden aufwenden müssen, um gegenüber der Gesellschaft zu verteidigen, dass am Karfreitag oder an Allerheiligen keine öffentlichen Partys stattfinden dürfen.
So richtig es ist, dass bei Sonn- und Feiertagen an der bewährten Form festgehalten wird, so dringend ist der Reformbedarf beim Ladenschluss. Weniger auf dem Land, wo Einzelhändler vielfach auch schon um 18/19 Uhr schließen. Aber dass auch in den großen Städten Supermärkte um 20 Uhr schließen müssen, während Lieferdienste bis in die Nacht ihre Kunden versorgen, man sich an Kiosken oder Tankstellen noch spät mit Lebensmitteln versorgen kann, ist nicht zu verstehen. Es geht darum, eine gesetzliche Möglichkeit zu schaffen, auch nach 20 Uhr noch einkaufen zu können, wenn der Bedarf da ist. Mehr Flexibilität ist hier ein Gebot der Stunde.Claudia.Moellers@ovb.net