London – Großbritannien wählt am 4. Juli ein neues Parlament. König Charles III. als Staatsoberhaupt habe seinem Antrag zugestimmt, das Unterhaus aufzulösen und die Abstimmung anzusetzen, sagte Premierminister Rishi Sunak am Mittwoch vor seinem Amtssitz in der Downing Street in London. Dem konservativen Regierungschef droht keine zwei Jahre nach seinem Amtsantritt ein Debakel.
In den Umfragen liegt seine Konservative Partei rund 20 Punkte hinter den Sozialdemokraten von Labour zurück. Es wird das erste Mal seit 1945 sein, dass im Vereinigten Königreich in einem Juli eine Parlamentswahl stattfindet. Damals hatte der konservative Amtsinhaber Winston Churchill überraschend gegen seinen Labour-Herausforderer Clement Attlee verloren.
Sunak versprach, nur eine von ihm geführte konservative Regierung könne die hart erkämpfte wirtschaftliche Stabilität sichern. „Diese unsicheren Zeiten erfordern einen klaren Plan und mutiges Handeln, um die Weichen für eine sichere Zukunft zu stellen“, sagte der 44-Jährige. Er verwies auf zuletzt bessere Wirtschaftsdaten. Das Statistikamt ONS hatte am Morgen mitgeteilt, dass die Verbraucherpreise sich im April auf Jahressicht um 2,3 Prozent erhöht haben, nach 3,2 Prozent im Vormonat. Bei Sunaks Amtsantritt lag die Inflation bei mehr als 10 Prozent.
Labour-Chef Keir Starmer forderte hingegen, es sei nach 14 Jahren konservativer Regierung nun Zeit für einen Wechsel. Nichts scheine mehr zu funktionieren im Land. „Der öffentliche Dienst bricht zusammen, Krankenwagen kommen nicht, Familien werden durch höhere Hypothekenzinsen belastet, asoziales Verhalten auf unseren Einkaufsstraßen. Die Liste geht weiter und weiter.“ Der schottische Regierungschef John Swinney von der Unabhängigkeitspartei SNP sagte: „Dies ist der Moment, um die Tories rauszuwerfen.“