Hamas triumphiert – dank Netanjahu

von Redaktion

Militär-Offensive in Rafah

Zwei Drittel der Hamas-Tunnel sind intakt, trotz der seit bald acht Monate andauernden Militär-Offensive sind zwei Drittel der Hamas-Kämpfer noch immer am Leben. Diese kürzlich von US-Geheimdiensten veröffentlichten Zahlen zeigen, dass Benjamin Netanjahu nicht nur politisch, sondern auch militärisch gescheitert ist. Denn statt die Hamas zu schwächen, ist ihre mörderische Ideologie wegen der vielen toten Zivilisten nur gestärkt worden. Die US-Geheimdienstberichte belegen das, was von Anfang an zu ahnen war: Die Terror-Organisation konnte so viele neue, zu jeder Gewalt bereite Kämpfer rekrutieren, dass Israel sein Ziel, die Hamas zu liquidieren, nicht erreichen wird. Wenn es dem israelischen Regierungschef wirklich um das Wohl seines Landes ginge und nicht um sein persönliches politisches Überleben, müsste er angesichts dieser verheerenden Bilanz zurücktreten und endlich den Weg für Neuwahlen frei machen. Benny Gantz hat Netanjahu ein Ultimatum bis zum 8. Juni gestellt: Wenn bis dahin die Freilassung der Hamas-Geiseln, die Rückkehr der Israelis in ihre Häuser im Norden Israels und die Erlangung der Sicherheitskontrolle über den Gazastreifen nicht erreicht sei, werde er das Kriegskabinett verlassen. Der Ex-Verteidigungsminister ist nach dem 7. Oktober in dieses Gremium eingetreten, um ein Gegengewicht zu Rechtsextremisten wie Itamar Ben-Gvir in Netanjahus Regierung zu bilden. Nur wenn Netanjahu den Weg für Neuwahlen und damit laut Umfragen wohl für einen Premier Gantz freimacht, besteht Hoffnung auf eine politische Lösung für die Geiseln – und auch für die Zivilisten in Gaza. Bleibt Netanjahu stur, geht die menschenverachtende Hamas-Strategie voll auf: Die Welt spricht längst nicht mehr über ihren Terror, sondern nur noch über Israels Gegengewalt. Damit werden die Opfer des 7. Oktober ein zweites Mal geschändet. Klaus.Rimpel@ovb.net

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